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THG Prämie: Beantragung und Anbieter im Vergleich 2023

In diesem ultimativen Ratgeber zur THG Prämie beleuchten wir, wie man die THG Prämie beantragt und welche THG-Quotenanbieter die höchsten Auszahlungsbeträge haben. Außerdem fassen wir zusammen, welche Fahrzeuge den THG Bonus erhalten und für wen die THG Prämie steuerfrei ist.

@Jenny Ueberberg/unsplash

Was ist die THG-Prämie?

Die Treibhausgasminderungsquote, kurz THG-Quote oder THG-Prämie, ist ein politisches Instrument. Es wurde 2015 von der Bundesregierung eingeführt, um die Treibhausgasemissionen, vor allem im Verkehr, zu senken und gleichzeitig die Nutzung von E-Autos und anderen Elektrofahrzeugen zu fördern. Das funktioniert, da Mineralölkonzerne (oder andere Unternehmen mit negativen THG-Bilanzen) gesetzlich verpflichtet sind, ihre CO2-Emissionen durch den Kauf sogenannter CO2-Zertifikate auszugleichen. Andernfalls droht ihnen eine Strafzahlung. 

Fahrer:innen von Elektroautos profitieren von dieser Regelung vor allem finanziell - und das jährlich. Indem THG-Quotenanbieter, wie der ADAC, Geld für eAuto oder emobility.energy, die eingesparten Emissionen vom Umweltbundesamt (UBA) zertifizieren lassen und anschließend diese CO2-Zertifikate gebündelt an Mineralölkonzerne verkaufen. Die dadurch erzielten Erlöse werden anschließend als THG-Prämie an die Halter:innen von E-Fahrzeugen ausgezahlt. 

Wie lange gilt die THG-Quote?

Laut dem Umweltbundesamt und branchennahen Experten und Expertinnen soll die THG-Prämie noch bis zum Jahre 2030 ausgeschüttet werden. Unabhängig vom Anbieter, bei dem man sein E-Auto anmeldet, kann man pro Fahrzeug nur einmal jährlich den THG-Bonus beantragen. Ob das Bundesministerium für Umwelt (BMUV) dieses Programm über 2030 hinaus verlängern wird, lässt sich aktuell noch nicht beantworten.

Beantragung der THG-Prämie: So funktioniert es

Die Beantragung dauert im Normalfall zwei Minuten. Außer Ihrem Namen und der Anschrift, brauchen Anbieter meist nur die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein). Bevor Sie den Antrag stellen, halten Sie folgende Daten bereit: 

  • Name und Anschrift des/der Halter:in: Sollte die Antragsstellung nicht nur den/die Halter:in geschehen, reicht eine Vollmacht.
  • Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein): Ein Foto oder Scan der Vorderseite reicht uns aus. 
  • Bankverbindung (optional): Das Bankkonto, auf das die THG-Prämie überwiesen werden soll. 

In nur 5 Minuten zur Auszahlung: Klicken Sie hier, um Ihre THG Prämie zu beantragen.

THG Anbieter im Vergleich

Ein Vergleich der verschiedenen Prämienanbieter am Markt ist vor der Antragstellung zu empfehlen. Viele Anbieter versprechen die höchste Prämie, schludern aber an Professionalität und arbeiten nicht seriös. Bei emobility.energy können Sie Ihre THG-Prämie in zwei Minuten beantragen und erhalten einen überdurchschnittlichen Auszahlungsbetrag mit Option auf Sofortauszahlung. 

In der folgenden Tabelle haben wir die seriösen THG-Anbieter im Vergleich für Sie dargestellt: 

Anbieter Flexible Auszahlung Garantierte Auszahlung (mindestens) Provision
emobility.energy 411€ 180€ 10%
Quotlix 340€ / 10%
2ocean 360€ 120€ 15%
Geld für eAuto 380€ 175€ 10%
ADAC 260€ / keine Angaben
Instadrive 422€ / keine Angaben
Carbonify 300€ 240€ 15€
THG Experten 425€ / keine Angaben
Elektrovorteil 380€ 255€ 15%
EnBW 280€ / keine Angabe
fairnergy 200€ / keine Angabe
Juicify 200€ 150€ keine Angabe

Es empfiehlt sich, bei der Auswahl des passenden Anbieters auch auf die Erfahrung anderer Nutzer zu achten. Eine hohe Anzahl an Bewertungen mit gutem Ergebnis ist ein hilfreiches Entscheidungsmerkmal. 

Wie berechnet sich die Höhe der THG-Prämie?

Die Berechnung basiert auf mehreren variablen Kennzahlen, die dazu dienen, die CO2-Einsparung eines E-Autos im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu berechnen. Diese werden jährlich vom Umweltbundesamt für ganze Fahrzeugklassen berechnet und festgelegt. Anstatt die individuelle Treibhausgasminderungsquote pro Elektrofahrzeug zu berechnen, legt das UBA jährlich folgende Variablen für alle PKW (Fahrzeugklasse B) fest:

  • CO2-Emissionen des Elektrofahrzeugs auf Basis des deutschen Strommix und des getankten Ladestroms. Jährlich festgelegt vom Umweltbundesamt (2023: 135gCO2/MJ)
  • Im Vergleich: CO2-Emissionen von Verbrennern (2023: 94,1 [gCO2/MJ])
  • Vom UBA festgelegter Effizienzfaktor von E-Motoren (2023: 3,6 [MJ/kWH])
  • Aktuelle THG-Minderungsquote (2023: 8%).

Hierbei gilt die Netto-THG-Quote. Verkauft wird nur die CO2-Einsparung eines Elektroautos abzüglich der aktuellen THG-Minderungsquote. Im Grunde ist die THG-Quote das, was ein Elektroauto gegenüber einem Verbrenners an CO2 einspart.

Eine Grafik die die Entwicklung der THG Minderungsquote bis 2030 zeigt. Basierend auf dem Bundestagsbschluss des 25.05.2021.

THG Bonus für Firmenwagen

Die THG-Prämie kann auch ohne Weiteres für mehrere Fahrzeuge beantragt werden und ist damit bestens geeignet, mehrere Firmenwagen oder sogar ganze Flotten zu registrieren. Für Unternehmen mit mehreren Elektrofahrzeugen ergibt es daher Sinn, die CO2-Emissionen der Firmenwagen durch UBA zertifizieren zu lassen und dann als THG-Quote zu verkaufen. 

Die meisten seriösen Anbieter haben einen separaten Registrierungsprozess mit speziellen Konditionen, sollte ein Unternehmen sich entscheiden, eingesparten Emissionen der unternehmenseigenen Firmenwagen zertifizieren zu lassen, um einen THG-Bonus zu erhalten. 

THG Prämie für Hybridwagen?

Neben vollelektrischen Autos erhalten auch und E-Motorräder die Erlöse aus dem Handel mit CO2-Zertifikaten. Zum Unmut vieler Autofahrer bleiben Plug-In- und Vollhybride jedoch vom Handel mit CO2-Zertifikaten ausgeschlossen. 

Ob dies so bleibt, kann man nur erraten: Die Quotenminderung steigt laut Bundestagsbeschluss von Mai 2021 von der aktuellen 8% Minderung auf 25% Minderungsquote im Jahr 2030. Dass die Mineralölkonzerne daran interessiert sein könnten, auch Hybridfahrzeuge am Quotenhandel teilnehmen zu lassen, ist eigentlich weitläufig bekannt. Denn je mehr THG-Zertifikate es auf dem Markt gibt, desto weniger kostet es diese Unternehmen, ihre Treibhausgasminderungsquote auszugleichen.

THG Prämie für Wallboxen und Ladepunkte

Auch für Ihre heimische Wallbox können Sie eine THG-Prämie erhalten. Diese Maßnahme befand sich lange Zeit in einer Grauzone, aber durch die letzte Gesetzesänderung durch das Umweltbundesamt wurden offene Fragen endgültig geklärt. 

Die THG-Quote für Wallboxen wurde lange Zeit so vermarktet, als dass es ausreichend sei, seine Wallbox in der Hauseinfahrt als öffentlich zu deklarieren, sie aber nicht dem Register an öffentlichen Ladepunkten der Bundesnetzagentur hinzuzufügen. Dies resultierte in vielen vermeintlich öffentlichen Ladestationen, bei denen es sich eigentlich um private Wallboxen handelte, die einige Stunden am Tag öffentlich zugänglich waren. 

Damit Sie allerdings heutzutage noch eine THG-Prämie für Ihre Wallbox erhalten, muss diese als öffentlicher Ladepunkt durch die Bundesnetzagentur registriert werden und Dritten zugänglich sein. Anschließend können Sie wie gewohnt die entnommenen Strommengen durch das UBA zertifizieren lassen und anschließend von der THG-Quote profitieren. 

CTA für THG Prämie für Wallboxen & Ladepunkte.

E-Roller erhalten keine THG-Prämie mehr

Die THG-Prämie für E-Roller, E-Scooter und andere zulassungsfreie Elektrofahrzeuge wurde eingestellt. Das Umweltbundesamt teilte allen Quotenanbietern am 27.07. mit, dass es keine Prämie mehr für Fahrzeuge mit freiwilliger Zulassung geben wird. 

Zulassungsfreie Zweiräder, welche ab jetzt keine Prämie mehr erhalten:

  • Fahrzeugklasse L1e (Kleinkraftrad, Leichtmofa bis 20 km/h, Mofa bis 25 km/h, Kraftrad bis 50 cm³ und bis 45 km/h)
  • Fahrzeugklasse L2e (dreirädriges Kfz bis 50 cm³ und bis 45 km/h)
  • Fahrzeugklasse L6e (Leichtkraftfahrzeug, Kfz mit vier Rädern unter 350 kg Leermasse bis 50 cm³ bzw. bis 4 kW Leistung und bis 45 km/h)
  • Fahrzeugklasse L3e Aufbauart „B“ (Leichtkraftrad bis 125 cm³ und bis 11 kW)
  • Fahrzeugklasse L4e Aufbauart „B“ (mit Beiwagen Leichtkraftrad bis 125 cm³ und bis 11 kW)

Und die THG-Prämie für E-Motorräder?

Während die einen Zweiräder von der jährlichen THG Prämie ausgeschlossen werden, trifft dies nicht auf zulassungspflichtige Fahrzeuge, wie zum Beispiel E-Motorräder zu. Haltende eines E-Motorrads können weiterhin und wie gewohnt ihre eingesparten CO2-Emissionen zertifizieren lassen und eine stattliche Prämie einstreichen.

Zulassungspflichtige Zweiräder, welche weiterhin eine Prämie erhalten:

  • Fahrzeugklasse L3e (Kraftrad, Zweirädrige Fahrzeuge über 50 cm³ und/oder über 45 km/h
  • Fahrzeugklasse L4e (Kraftrad mit Beiwagen)
  • Fahrzeugklasse L5e (dreirädriges Kfz über 50 cm³ und mehr als 45 km/h
  • Fahrzeugklasse L7e (vierrädriges Kfz bis zu 400 kg Leermasse bzw. 500 kg bei Güterbeförderung, Nutzleistung bis zu 15 kW)

THG Bonus und Steuern

Bis zum 22. März 2022 waren Quotenerlöse laut § 22 (3) EStG steuerpflichtig. Es galt ein Freibetrag von 255€ und jede höhere Summe musste komplett versteuert werden. Dies gilt seit jenem Tag nicht mehr.

Es wurde entschieden, dass jegliche Einnahmen aus dem Handel mit CO2-Zertifikaten für Privatpersonen steuerfrei sind. Laut dem Bundesfinanzministerium sind Erlöse aus dem Verkauf der THG-Prämie keiner Einkunftsart zuzuordnen und unterliegen daher nicht der Einkommensteuer. 

Wann ist die THG-Prämie nicht steuerfrei?

Sollte das Elektrofahrzeug jedoch Teil einer Firmenflotte sein und daher dem Betriebsvermögen eines Unternehmens angehören, müssen jegliche Einnahmen am Quotenhandel als Betriebseinnahmen versteuert werden. 

In gewissen Fällen ist auch der Arbeitnehmer als Halter des Firmenwagens in die Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) eingetragen. Sollte dies der Fall sein und Erträge aus dem Handel mit THG-Quoten erfolgen, gelten diese, laut Finanzministerium, als steuerpflichtiger Arbeitslohn und gehören demnach versteuert. 

Sollte der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer eine Vollmacht zur Beantragung der THG-Quote ausgestellt haben, gilt auch diese Einnahme als Arbeitslohn und muss versteuert werden.  

THG Quote beantragen bei emobility energy