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THG-Quotenhandel einfach erklärt: Preisentwicklung und Profiteure

Der THG-Quotenhandel ist zwar vergleichsweise neu, funktioniert aber grundlegend wie jeder Markt, auf dem Angebote und Nachfrage die Preisentwicklung diktieren. Quotenverpflichtete Unternehmen, wie Mineralölkonzerne, partizipieren am Quotenhandel, da sie ihre Treibhausgasemissionen gesetzlich ausgleichen müssen und statt hoher Strafzahlungen bevorzugen, CO2 Zertifikate von Privatpersonen zu kaufen. Wir erklären Ihnen, wie der Quotenhandel funktioniert und die THG Prämie zu Geld wird.

Chris Liverani @Unsplash

  1. THG-Quotenhandel einfach erklärt
  2. Wer profitiert vom THG Quotenhandel?
  3. THG Quote: Preisentwicklung & Ausblick
  4. Fazit

THG-Quotenhandel einfach erklärt

Der THG Quotenhandel ist ein Markt wie jeder andere: Angebot und Nachfrage diktieren den Preis. Je mehr Nachfrage nach CO2-Zertifikaten besteht, desto höher auch der THG Quotenpreis. Reguliert wird dieser Markt nur durch potenzielle Strafzahlungen, die krafstoffemittierende Unternehmen an den Staat zahlen müssen, sollten Sie ihre Quotenpflichten nicht erfüllen. Diese Strafzahlungen liegen aktuell bei 600€ pro Tonne CO2.

Ergo sind 600€ auch das Maximum, das durch den Verkauf von einer Tonne CO2-Zertifikaten eingenommen werden kann. Da Elektroautos, die einen Großteil des THG Quotenhandels ausmachen, laut Gesetzgebung allerdings nur 704 Kilogramm CO2 (70,4% einer Tonne CO2) einsparen, ist der maximale Marktwert der THG Prämie pro E-Auto bei 422,40€ gedeckelt. 

Dieser Preis wird natürlich auch noch von anderen Faktoren beeinflusst. Unternehmen können Ihre Quotenverpflichtungen nämlich auch durch Biokraftstoffe ausgleichen und nutzen dies zu Ihrem Vorteil: Beispielsweise hat die Markteinführung vom chinesischem Speiseöl “Brown Grease” in Deutschland hat zu Beginn des Jahres zu erheblichen Preiseinbrüchen geführt. 

Wie Aktien auch, unterliegen die THG Prämien verschiedensten Markteinflüssen und sind daher sehr schwer vorherzusehen. Welche Faktoren für die Berechnung der Auszahlungssumme Ihrer THG Prämie relevant sind, haben wir Ihnen hier ausführlich beschrieben. 

Wer profitiert vom THG Quotenhandel?

Runtergebrochen setzt sich der Quotenhandel für E-Autos aus vier verschiedenen Parteien zusammen: Halter:innen von E-Autos, THG Anbieter, der Staat und quotenverpflichtete Unternehmen wie Mineralölkonzerne. 

Die Möglichkeit, ohne großen Aufwand Geld für Ihr E-Auto zu erhalten, macht Fahrer:innen von Elektroautos zu großen Profiteuren des THG Quotenhandels. Als gesetzliches Instrument sollen die THG Prämien es Autofahrer:innen schmackhaft machen, auf erneuerbare Energien und vor allem auf Elektromobilität zu setzen. Ein paar Hundert Euro im Jahr kaufen Ihnen zwar kein Elektroauto, sie belohnen Sie aber dafür, die Umwelt zu schützen.

Auch der Staat profitiert vom Quotenhandel: Statt steuerlicher Subventionen, wie einer E-Auto Förderung oder dem Umweltbonus, hat der Gesetzgeber durch das Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhaugasgasminderungsquote einen Weg gefunden, Elektromobilität finanziell zu inzentivieren, ohne dabei Geld direkt aus dem Staatshaushalt an die betroffenen Fahrer:innen von E-Autos zu überweisen. 

Das Geld kommt nämlich von quotenverpflichteten Unternehmen wie Aral, BP oder Shell. Diese Unternehmen profitieren auch selbst vom Quotenhandel, da die Alternative zum Einkauf von CO2-Zertifikaten empfindliche Strafzahlungen wären. Diese Mineralölkonzerne profitieren zwar vom freien Quotenhandel, hätten ohne das Bundes-Immissionsschutzgesetz aber gar keine finanziellen Konsequenzen für ihre CO2-Emissionen gehabt und gelten daher als größte Verlierer des THG Quotenhandels. 

Last but not least, sind auch THG Anbieter wie Geld für eAuto oder emobility.energy Profiteure. Der Quotenhandel ermöglicht diesen Marken in ein weiteres Geschäftsfeld vorzudringen und dort Provisionen zu verdienen und Arbeitsstellen zu schaffen, wo vorher keine waren. 

THG Quote: Preisentwicklung & Ausblick

Historische Preisentwicklung der THG Quote seit Januar 2023.

Eine substanzielle Prognose zur Preisentwicklung der THG Prämie kann Ihnen kein THG-Experte geben. Der Markt existiert erst seit ein paar Jahren und sah aufgrund regulatorischer Maßnahmen durch den Gesetzgeber oder kurzfristigen Änderungen Jahr für Jahr anders aus.

Die Einführung von vermeintlichen Bio-Kraftstoffen haben wir schon angesprochen. Hinzu kommt, dass auch die Meldefrist für die Beantragung der CO2-Zertifikate im laufenden Jahr um dreieinhalb Monate nach vorne gezogen wurde und bis zum 15. November 2023 beantragt sein muss

Grundsätzlich lässt sich aber auf Basis der Gesetzgebung und der jährlich steigenden THG Minderungsquote absehen, dass Unternehmen Jahr zu Jahr mehr CO2 einsparen müssen und die Nachfrage nach THG Quoten dementsprechend steigt. 

Gleichzeitig werden in Deutschland aber auch immer mehr Elektroautos zugelassen, was dazu führt, dass das Angebot an CO2-Zertifikaten auf dem Markt auch steigt, denn je mehr E-Autos es gibt, desto mehr Leute möchten eine THG Prämie beantragen.

Fazit

Der THG Quotenhandel ist bis 2030 gesetzlich verankert. Bis dahin wird es in Deutschland eine Vielzahl an Elektroautos mehr geben, als aktuell. Gleichzeitig müssen die Unternehmen mehr Treibhausgas-Emissionen ausgleichen. Steigendes Angebot und steigende Nachfrage sorgen meist für ein größeres Gesamtvolumen am Quotenmarkt. Ob Fahrer:innen von E-Autos auch in Zukunft lukrative Prämien erhalten, oder sogar mehr Geld bekommen als aktuell, können wir Ihnen bis hier hin leider nicht prophezeien. 

THG Quote beantragen bei emobility energy