Was ist die Treibhausgasminderungsquote?
Die Treibhausgasminderungsquote (auch THG-Quote) ist ein politisches Instrument, das die Reduktion von Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor fördern soll. Es verpflichtet Unternehmen den CO₂-Ausstoß ihrer Produkte zu senken oder alternative Kraftstoffe anzubieten. Um diese festgelegte Quote zu erreichen, können auch CO₂-Einsparungen von Elektroautos eingekauft werden.
Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote
Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote wurde im Juni 2021 eingeführt und sieht eine stufenweise Anhebung der THG-Quote im Verkehrssektor vor. 2022 wurde die Quote erstmals von 6 % auf 7 % erhöht und steigt bis 2030 bis auf letztlich 25%.
Fahrer:innen von Elektroautos können jährlich ihre CO₂-Einsparungen zertifizieren lassen und an Unternehmen verkaufen, die ihre THG-Quoten erfüllen müssen. Die sogenannte THG-Prämie kann 2024 rein rechnerisch bis zu 395€ beantragen, der aktuelle Preis ist aber nicht annäherungsweise so hoch.
So hoch ist die Treibhausgasminderungsquote 2024
In diesem Jahr beträgt die Treibhausgasminderungsquote 9,25% und kann im Quotenhandel theoretisch für bis zu 395€ verkauft werden. Der THG-Quotenhandel befindet sich seit 2023 aber auf dem absteigenden Ast und bringt Fahrer:innen von Elektroautos im Frühjahr 2024 nur knapp 100€ ein.
Die Treibhausgasminderungsquote ist so niedrig, weil einerseits die deutsche Stromproduktion abhängiger von fossilen Kraftstoffen als noch zuvor ist und daher weniger CO₂ ein Elektroauto eingespart wird. Andererseits kann die Treibhausgasminderungsquote auch durch alternative Bio-Kraftstoffe erfüllt werden, die unkontrollierbar und sehr günstig aus China importiert werden können (Berichte deutscher Medienhäuser finden Sie in den Quellenangaben).
So geht der Verkauf der Treibhausgasminderungsquote
Privatpersonen, die ein Elektroauto besitzen, können ihre Treibhausgasminderungsquote über spezialisierte THG-Experten verkaufen. Der Prozess ist einfach und umfasst folgende Schritte:
- Registrierung: Fahrzeughalter:innen registrieren ihr Elektroauto bei einem THG-Anbieter. Dabei müssen sie Fahrzeugschein und persönliche Daten angeben.
- Zertifizierung: Der Dienstleister beantragt die Zertifizierung der CO₂-Einsparungen des Elektroautos beim Umweltbundesamt. Die Ausstellung des CO₂-Zertifikats kann aktuell ein halbes Jahr dauern.
- Verkauf: Nach erfolgreicher Zertifizierung verkauft der THG-Anbieter das CO₂-Zertifikat an Unternehmen, die ihre THG-Quoten erfüllen müssen.
- Auszahlung: Der Erlös aus dem Verkauf wird an die Elektroauto-Besitzer:innen ausgezahlt. Im Jahr 2024 kann dieser Betrag, je nach Marktpreis, theoretisch bis zu 395 Euro betragen, liegt aber derzeit bei etwa 100 Euro.
Gibt es die Treibhausgasminderungsquote nur für Elektroautos?
Ja, die Treibhausgasminderungsquote betrifft primär Elektroautos. Hybridfahrzeuge und Photovoltaikanlagen können keine THG-Quoten verkaufen, für Wärmepumpen soll es aber bereits ein Pilotprojekt zur THG-Quote geben.
Während Nutzfahrzeuge wie Busse oder LKW und noch ein paar wenige elektrische Zweiräder eine THG-Quote beantragen können, können zulassungsfreie Zweiräder, wie E-Bikes, seit Sommer 2023 nicht mehr am THG-Quotenhandel teilnehmen.
Besitzer:innen von öffentlichen Ladepunkten können durch entnommenen Strom aber doppelt profitieren. Eine Anleitung wie die THG-Prämie für Wallbox funktioniert und wie man sie beantragt findet man bei emobility.energy.