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THG Quote verkaufen: Wie es funktioniert und welcher Anbieter?

Die THG Quote zu verkaufen ist für Halter:innen von Elektroautos eine Möglichkeit, neben den schon vorhandenen steuerlichen Vorteilen und Einsparungen eines E-Autos, eine jährliche Prämie dafür zu kassieren, die Umwelt durch lokal emissionsfreie Elektroautos zu schützen. Wie der Verkauf der THG Quote funktioniert und was bei der Auswahl eines Anbieters zu beachten gilt, erklärt emobility energy Ihnen in diesem Artikel.

JUICE @Unsplash

1. How to: Fünf Schritte zum Verkauf der THG Quote

2. Wie oft und wie lange ist der Verkauf möglich?

3. THG Quote verkaufen: Den passenden Anbieter finden

4. Gibt es Nachteile bei der THG Prämie?

How-To: 5 Schritte zum Verkauf der THG-Quote

Die THG Quote zu verkaufen ist in zwei Minuten oder fünf Klicks erledigt. Im Grunde genommen füllen Sie bei dem THG Anbieter Ihrer Wahl ein Formular aus, laden Ihren Fahrzeugschein hoch und schon haben Sie Ihr jährliches CO2-Zertifikat beantragt und den Anbieter mit dem Verkauf dieser THQ Quote beauftragt. Wenn Sie für dieses Jahr Ihre THG Prämie noch nicht beantragt haben: Hier erhalten Sie mit zwei Minuten Zeit bis zu 411€ Prämie.

In zwei Minuten bis zu 411€ verdienen klingt natürlich nach einem atemberaubenden Stundenlohn. Doch wie holt man das Maximum aus der THG Prämie raus? Welche Schritte gilt es zu gehen?

Step 1: Google Anfrage zur THG Prämie 2023 und Suchergebnisse.

Alle Wege führen nach Rom. Beim Googlen der THG Prämie 2023 fällt direkt auf, wie viele verschiedene Anbieter den Verkauf der THG Quote anbieten. Bei der Recherche eines Anbieters gibt es verschiedene Herangehensweisen, wir konzentrieren uns aber in diesem Beispiel auf die Suche über ein Vergleichsportal. Diese machen es für Elektroautofahrer:innen recht übersichtlich, verschiedene Anbieter samt Ihrer Rezensionen und Auszahlungssummen zu vergleichen.

Step 2: Beim Vergleichsportal Verivox einen THG Anbieter auswählen.

Einen passenden THG Anbieter gefunden? Viele Anbieter bieten neben ihrer garantierten Summe auch eine flexible Auszahlung an, die auf Basis der tatsächlichen Höhe des Verkaufs Ihrer THG Quote berechnet wird. Vorteil hier: Sollte der Marktpreis drastisch steigen, entgehen Ihnen keine potenziellen Mehreinnahmen. Nachteil: Sie warten teils mehrere Monate auf Ihre Auszahlung.

Step 3: Verschiedene Auszahlungsmodelle bei THG Anbietern.

Nachdem Sie Ihr bevorzugtes Auszahlungsmodell gewählt haben, müssen Sie dem Anbieter noch mitteilen, wer denn Halter:in des Fahrzeugs ist, die THG Quote verkauft und das Geld erhält. Dafür wird mehr benötigt, als Ihr Name und Ihre Kontaktdaten. 

Um sicherzustellen, dass das gleiche E-Auto nur einmal im Jahr den THG Bonus erhält, benötigen Anbieter eine Kopie oder ein einfaches Foto der Vorderseite Ihrer Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein). Dabei reicht ein Foto mit Ihrem Smartphone vollkommen aus. Wichtig ist, dass der im Fahrzeugschein eingetragene Haltende, auch der/die Antragsteller:in ist oder eine Vollmacht vorliegt. Außerdem gibt die Zulassungsbescheinigung Auskunft darüber, ob das Fahrzeug vollelektrisch betrieben wird und daher die THG Quote überhaupt verkaufen kann. 

Damit das Geld am Ende auch an die richtige Person überwiesen wird, benötigen Sie nur noch die IBAN und den Kontoinhaber des Bankkontos, auf das die THG Prämie überwiesen werden soll. Abschließend lesen und bestätigen Sie nochmals die Vertrags- und Geschäftsbedingungen und dann haben Sie es geschafft: Sie haben soeben mehrere Hundert Euro mit Ihrem E-Auto verdient!

THG Prämie: Wie oft und wie lange noch?

Viele der THG Anbieter bieten mehrjährige Verträge zur Vermarktung Ihrer THG Quote an. So füllen Sie das Antragsformular nur einmal aus und der Anbieter hat im nächsten Kalenderjahr bereits alle Informationen und Ihre THG Quote zu verkaufen und Sie, ohne weiteres Tun, auszuzahlen. Die THG Quote kann man in einem Kalenderjahr einmal beantragen und verkaufen. 

Insgesamt ist der THG Quotenhandel, als staatlicher Anreiz zum Kauf von Elektroautos, im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) bis ins Jahre 2030 verankert. Über einen Zeitraum von insgesamt acht Jahren haben Fahrer:innen von E-Autos also die Möglichkeit ihre THG Quote zu verkaufen und mehrere Hundert Euro im Jahr zu erhalten. 

Interessant hierbei ist die sogenannte THG Minderungsquote, die gesetzlich festlegt wie viel Treibhausgas ein Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr einsparen muss, um Strafzahlungen zu umgehen. Während diese zum Inkrafttreten des BImSchG im Jahre 2022 diese Minderungsquote bei 7% im Vergleich zum Vorjahr lag, wird diese Quote bis 2030 auf 25% ansteigen. Vor diesem Hintergrund können Fahrer:innen von Elektroautos positiv in die Zukunft schauen, vor allem mit Hinblick auf die Auszahlungssumme der jährlichen THG Prämie.

THG Quote verkaufen: Den passenden Anbieter finden

Um THG Anbieter miteinander zu vergleichen, sollte man erst verstehen, worin sich die einzelnen Anbieter überhaupt unterscheiden können. Alle Unternehmen, die am THG Quotenhandel partizipieren, spielen unter den selben Marktbedingungen, mit demselben Produkt und den selben gesetzlichen Regularien. Die größten Unterschiede finden Sie daher in den folgenden drei Faktoren:

  • Auszahlungsmodell: Die meisten Anbieter bieten eine flexible und eine garantierte Auszahlung an. Wie hoch ist die garantierte Auszahlung? Lohnt sich das Warten auf den Maximalbetrag?
  • Höhe der Provision: THG Anbieter finanzieren sich in den meisten Fällen durch eine Verkaufsprovision auf jedes CO2-Zertifikat. Marktüblich sind 10-20% Provision.
  • Kundenbewertungen: Nicht jeder Anbieter ist seriös. Vergleichen Sie die Bewertungen und entscheiden Sie auf Basis aller Faktoren. 

Anbieter lassen sich im Internet durch Vergleichsportale wie Verivox, Check24 oder Magazine für Elektromobilität wie EFAHRER oder Autobild leicht vergleichen. Ihnen werden auch schnell einige bekannte Namen wie der ADAC oder Allianz auffallen, die neben “reinen THG Anbietern” auch am THG Quotenhandel teilnehmen.

Achten Sie auch darauf, dass einige Anbieter, um bei den großen Vergleichsseiten gegenüber Mitbewerbern herauszustechen, exklusive Angebote haben, die sich vor allem in der Höhe der Auszahlungssumme unterscheiden. 

So bietet Geld für eAuto Lesern von EFAHRER beispielsweise 300€ fixe Auszahlung an, während bei Verivox vom selben Anbieter nur 285€ geboten werden. Für den Endkunden kann es schlussendlich egal sein, wo die THG Quote verkauft wird und welches Unternehmen für ihren Vergleich eine Provision einstreicht. 

Gibt es Nachteile bei der THG Prämie?

Der Verkauf der THG Quote hat für die Halter:innen von Elektroautos keine direkten Nachteile. Das Geld für das E-Auto kommt von Mineralölkonzernen, die CO2-Zertifikate einkaufen, um empfindlichen Strafzahlungen zu entgehen. So quersubventionieren Unternehmen mit umweltschädlichen Aktivitäten den Kauf und die Nutzung von E-Autos, die lokal emissionsfrei sind und langfristig deutlich schonender für unseren Planeten sind. 

Mit Betrachtung des großen Ganzen kann man aber durchaus Nachteile an der Handhabung, Regulierung und Berechnung des Quotenhandels finden. In einem ausführlichen Artikel zu den Nachteilen der THG Quote haben wir beispielsweise beleuchtet, wie der Einkauf von CO2-Zertifikaten auch zu Greenwashing führen kann und nicht vorhandende Umwelterfolge für positive Publicity genutzt werden.

Vor allem in einem so heiß diskutierten Thema wie der Elektromobilität wird es immer starke Meinungen von beiden Seiten geben. Auf der einen Seite ist der Wirtschaftsstandort Deutschland und seine Einwohner in gewisser Maßen von einer gesunden Automobilbranche abhängig, gleichzeitig sorgt die historisch und kulturell so tiefe Verankerung des Automobils in Deutschland auch oft dafür, dass Fortschritt verlangsamt oder sogar verhindert wird. 

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