Warum eine eigene Ladestation?
Wer regelmäßig mit dem Elektroauto unterwegs ist, kennt die Herausforderung: An öffentlichen Ladepunkten können die Kosten deutlich höher ausfallen als beim Laden zuhause. Eine eigene Ladestation – auch Wallbox genannt – bietet nicht nur maximalen Komfort, sondern senkt auch die laufenden Stromkosten erheblich. Doch was kostet eine Ladestation wirklich? Und welche versteckten Kosten kommen hinzu?
Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über aktuelle Preise, Installationskosten und zeigt auf, wie Sie bei der Anschaffung und im laufenden Betrieb sparen können.
Ladestation Kosten: Die Anschaffungspreise im Überblick
Die Kosten für eine Ladestation variieren stark – abhängig von Leistung, Ausstattung und Hersteller. Grundsätzlich lassen sich drei Preiskategorien unterscheiden:
Einsteigermodelle (200–800 Euro)
Einfache Wallboxen mit 11 kW Ladeleistung ohne intelligente Steuerung. Diese Modelle eignen sich für Privatpersonen, die ihr E-Auto über Nacht laden und keine besonderen Zusatzfunktionen benötigen.
Typische Merkmale:
- 11 kW Ladeleistung (ausreichend für die meisten PKW)
- Fest integriertes Ladekabel
- Basis-Sicherheitsfunktionen (FI-Schutzschalter)
- Keine App-Steuerung
Mittelklasse-Modelle (800–1.500 Euro)
Diese Ladestationen bieten mehr Komfort und sind häufig bereits smart-home-fähig. Sie verfügen über WLAN oder LAN-Anbindung und lassen sich oft per App steuern.
Typische Merkmale:
- 11 oder 22 kW Ladeleistung (22 kW nur mit Genehmigung)
- App-Steuerung und Ladestatistiken
- Lastmanagement-Funktion
- RFID-Zugangskontrolle
- Integriertes Display
Hinweis: 22-kW-Wallboxen benötigen eine Genehmigung des Netzbetreibers, während 11-kW-Modelle lediglich anmeldepflichtig sind. Ohne die nötige Genehmigung drohen Bußgelder.
Premium-Modelle (1.500–2.500 Euro)
High-End-Wallboxen mit maximaler Ausstattung, oft für gewerbliche Anwendungen oder Mehrfamilienhäuser konzipiert.
Typische Merkmale:
- Bis zu 22 kW Ladeleistung
- Eichrechtskonform (für Abrechnungen)
- Mehrere Ladepunkte steuerbar
- PV-Überschussladen
- Backend-Anbindung für Flottenmanagement
- Wetterfestes Gehäuse für Außenmontage
Installationskosten: Der oft unterschätzte Faktor
Die reinen Anschaffungskosten der Ladestation sind nur ein Teil der Gesamtinvestition. Die Installation durch einen Fachbetrieb schlägt mit durchschnittlich 500 bis 1.500 Euro zusätzlich zu Buche.
Faktoren, die die Installationskosten beeinflussen:
Entfernung zum Sicherungskasten: Je weiter die Wallbox vom Hauptverteiler entfernt ist, desto höher fallen die Kosten für Kabelverlegung und Material aus. Bei Entfernungen über 20 Meter können schnell zusätzliche 300–500 Euro anfallen.
Elektrische Infrastruktur: Ältere Hausinstallationen erfordern oft eine Verstärkung der Hausanschlussleistung oder den Einbau eines separaten Stromkreises. Kosten: 200–800 Euro.
Wandbeschaffenheit und Montage: Die Montage an einer gemauerten Außenwand ist günstiger als an einer Holzfassade oder in einer Tiefgarage mit komplexer Kabelführung.
Inbetriebnahme und Anmeldung: Der Elektriker muss die Wallbox beim Netzbetreiber anmelden und die ordnungsgemäße Installation dokumentieren. Diese Dienstleistung ist in den meisten Installationsangeboten bereits enthalten.
Tipp: Holen Sie mindestens drei Angebote von Elektrofachbetrieben ein und achten Sie auf Pauschalangebote, die Material und Arbeitszeit beinhalten.
Laufende Kosten: Stromverbrauch und Wartung
Neben den Anschaffungs- und Installationskosten entstehen laufende Kosten durch den Stromverbrauch. Die gute Nachricht: Dynamische Stromtarife ermöglichen es, dann zu laden, wenn der Strom am günstigsten ist – meist nachts.
Stromkosten pro Ladung
Bei einem durchschnittlichen Haushaltsstrompreis von 30 Cent pro kWh und einer Batteriekapazität von 60 kWh kostet eine vollständige Ladung etwa 18 Euro. Mit einem dynamischen Stromtarif lassen sich diese Kosten um 10–20 % senken.
Beispielrechnung:
- Batteriekapazität: 60 kWh
- Haushaltsstrom: 30 Cent/kWh = 18 Euro pro Ladung
- Nachtstrom (dynamischer Tarif): 24 Cent/kWh = 14,40 Euro pro Ladung
- Ersparnis: 3,60 Euro pro Ladung
Nutzen Sie unseren E-Auto Ladekostenrechner, um Ihre individuellen Ladekosten zu berechnen.
Hinweis: Diese Daten basieren auf den aktuellen Marktanalysen im Monat: September 2025
Wartungskosten
Moderne Wallboxen sind nahezu wartungsfrei. Eine jährliche Sichtprüfung durch einen Elektriker (etwa 50–100 Euro) ist empfehlenswert, aber nicht verpflichtend. Bei gewerblich genutzten oder öffentlich zugänglichen Ladestationen kann eine regelmäßige Wartung jedoch vorgeschrieben sein.
Spartipps: So reduzieren Sie die Ladestation Kosten
1. Förderungen nutzen (Stand September 2025)
Obwohl die bundesweite KfW-Förderung für private Wallboxen ausgelaufen ist, bieten einzelne Bundesländer, Kommunen und Energieversorger weiterhin mögliche Zuschüsse an. Informieren Sie sich bei Ihrem örtlichen Netzbetreiber oder den Stadtwerken über aktuelle Förderprogramme.
2. THG-Prämie für öffentlich zugängliche Ladepunkte
Wird die Wallbox als öffentlich zugänglicher Ladepunkt registriert, kann der entnommene Ladestrom zertifiziert und als THG-Quote verkauft werden. Die Voraussetzung: Der Ladepunkt muss im Ladepunktregister der Bundesnetzagentur eingetragen sein.
Mit unserem Ladestromportal können Sie Ihre Wallbox unkompliziert anmelden und von der THG-Prämie profitieren. Wird der Strom nachweislich über eine PV-Anlage produziert und es besteht das notwendige technische Setup, gibt es sogar bis zu 250 % mehr THG-Prämie. Mehr dazu finden Sie in unserem Blogartikel zum Thema: PV Anlagen & THG Prämie.
Wichtig: Diese Option eignet sich vor allem für Betreiber:innen von Ladepunkten in Hotels, Parkhäusern, bei Arbeitgeber:innen oder in Wohnanlagen – nicht jedoch für rein private Wallboxen im eigenen Carport.
3. PV-Anlage kombinieren
Wer bereits eine Photovoltaikanlage besitzt oder deren Anschaffung plant, kann die Wallbox mit selbst produziertem Solarstrom betreiben. Die Stromkosten pro kWh sinken dann potenziell auf 8–12 Cent. Moderne Wallboxen mit PV-Überschussladen starten den Ladevorgang automatisch, sobald genügend Sonnenenergie zur Verfügung steht.
4. Gebrauchte Wallboxen mit Vorsicht
Der Gebrauchtmarkt für Wallboxen wächst, birgt aber Risiken. Achten Sie auf:
- CE-Kennzeichnung und Konformitätserklärung
- Vollständige Bedienungsanleitung
- Keine sichtbaren Beschädigungen
- Möglichkeit einer Funktionsprüfung durch Elektriker vor dem Kauf
Hinweis: Auch gebrauchte Wallboxen müssen von einem Fachbetrieb installiert und beim Netzbetreiber angemeldet werden.
5. Intelligente Ladesteuerung
Wallboxen mit Lastmanagement verhindern Überlastungen des Hausanschlusses und können die Ladekosten durch zeitgesteuertes Laden senken. In Kombination mit einem Autostrom-Tarif oder dynamischen Stromtarif lassen sich so bis zu 200 Euro jährlich sparen. (Basierend auf den Stromkosten, Stand: September 2025)
Ladestation Kosten für Unternehmen und Flotten
Gewerbliche Ladestationen unterscheiden sich in mehreren Punkten von privaten Wallboxen:
Eichrechtskonforme Abrechnung
Unternehmen, die Ladeinfrastruktur für Mitarbeiter:innen oder Kund:innen bereitstellen, benötigen eichrechtskonforme Wallboxen. Diese ermöglichen eine transparente Abrechnung der geladenen Strommenge. Kosten: ab 1.200 Euro pro Ladepunkt.
Mehrere Ladepunkte und Backend
Flottenbesitzer:innen setzen meist auf Ladelösungen mit zentralem Management-System. Über ein Backend lassen sich Ladevorgänge überwachen, Zugänge verwalten und Abrechnungen automatisieren. Investitionskosten: 2.000–5.000 Euro pro Ladepunkt, abhängig von der Anzahl.
THG-Prämie für Flotten
Unternehmen mit E-Fahrzeugflotten profitieren doppelt: Sie können sowohl für ihre Elektrofahrzeuge als auch für betrieblich genutzte Ladepunkte THG-Prämien beantragen. Mit unserem B2B-Service unterstützen wir Flottenbetreiber:innen bei der Bündelung und Vermarktung ihrer THG-Quoten.
Vergleich: Öffentliches Laden vs. eigene Ladestation
Um die Wirtschaftlichkeit einer eigenen Wallbox zu bewerten, lohnt sich der Vergleich mit öffentlichem Laden:
Fazit: Bei regelmäßiger Nutzung amortisiert sich eine eigene Wallbox bereits nach 1–2 Jahren, verglichen mit den höheren Kosten an öffentlichen Ladesäulen.
Weitere Informationen zu öffentlichen Ladekosten finden Sie in unserem Artikel über die zehn günstigsten Ladetarife.
Zusammenfassend: Ladestation Kosten im Gesamtblick
Die Anschaffung einer Ladestation ist eine Investition, die sich für die meisten E-Auto-Halter:innen lohnt. Mit Gesamtkosten zwischen 1.000 und 4.000 Euro (inklusive Installation) liegt die Amortisationszeit bei regelmäßiger Nutzung zwischen einem und zwei Jahren – verglichen mit den deutlich höheren Kosten an öffentlichen Ladestationen.
Besonders attraktiv wird die Investition durch:
- Kombination mit PV-Anlagen und Eigenverbrauch
- Nutzung dynamischer Stromtarife für günstigeres Nachtladen
- THG-Prämie für öffentlich zugängliche Ladepunkte
- Langfristige Unabhängigkeit von steigenden öffentlichen Ladepreisen
Wer clever plant und verfügbare Förderungen nutzt, kann die Ladestation Kosten deutlich reduzieren und gleichzeitig den Komfort der heimischen Lademöglichkeit genießen.
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Haben Sie Fragen zu Ladestation Kosten oder der THG-Prämie?
Kontaktieren Sie uns unter hello@emobility.energy oder besuchen Sie www.emobility.energy für weitere Informationen.
Besuchte Quellen:
- Quelle – Besucht am (08.10.2025 - 11:53 Uhr):
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/guenstige-wallboxen-test/#tabelle-guenstige-wallboxen-im-test


