E-Auto-Reise planen: Die besten Tools & Tipps für stressfreies Laden

Mit der richtigen Vorbereitung wird die Urlaubsfahrt mit dem Elektroauto zum entspannten Erlebnis. Spezielle Routenplaner-Apps berücksichtigen Reichweite, Ladestopps und Ladezeiten automatisch. Die Ladeinfrastruktur in Deutschland und Europa wächst kontinuierlich – mit über 177.000 öffentlichen Ladepunkten allein in Deutschland ist das Reisen mit dem E-Auto heute problemlos möglich.

@Canva

In diesem Artikel:

Die Zeiten, in denen E-Auto-Reisen mit Reichweitenangst verbunden waren, sind vorbei. Dank moderner Fahrzeugtechnik, ausgebauter Ladeinfrastruktur und intelligenter Planungstools ist das Verreisen mit dem Elektroauto heute so komfortabel wie nie zuvor. Wer seine Route clever plant, kommt nicht nur entspannt ans Ziel, sondern spart auch bei den Ladekosten.

Warum ist die Reiseplanung beim E-Auto wichtig?

Anders als beim Verbrenner, bei dem Tankstellen nahezu überall verfügbar sind, erfordert das Reisen mit dem Elektroauto etwas mehr Vorbereitung. Die Reichweite des Fahrzeugs, die Verfügbarkeit von Ladestationen und die Ladegeschwindigkeit spielen eine zentrale Rolle bei der Routenplanung.

Die wichtigsten Faktoren für die E-Auto-Reiseplanung:

Realistische Reichweiteneinschätzung: Die Herstellerangaben zur Reichweite basieren meist auf idealen Bedingungen. In der Praxis beeinflussen viele Faktoren den tatsächlichen Verbrauch – hohes Tempo auf der Autobahn, Klimaanlage oder Heizung, Beladung und Steigungen können den Energiebedarf spürbar erhöhen.

Verfügbarkeit von Ladestationen: Besonders in der Ferienzeit können stark frequentierte Ladepunkte bereits belegt sein. Eine flexible Planung mit mehreren Alternativrouten zahlt sich aus.

Ladegeschwindigkeit: Nicht jede Ladestation bietet Schnellladen. An AC-Ladepunkten dauert der Ladevorgang deutlich länger als an DC-Schnellladesäulen. Entsprechend sollten Ladepausen eingeplant werden.

Kosten: Die Ladekosten können je nach Anbieter, Ladeleistung und Land erheblich variieren. Ein Preisvergleich lohnt sich.

Tipp: Plant immer einen Restreichweitenpuffer von 30 bis 40 Kilometern ein. So seid ihr auch bei unerwarteten Umwegen oder Staus auf der sicheren Seite.

Die besten Apps & Tools für die E-Auto-Reiseplanung

Die Auswahl der richtigen Planungstools macht den Unterschied zwischen entspannter Urlaubsfahrt und stressiger Ladestation-Suche. Diese Apps bieten nicht nur detaillierte Routenplanung, sondern oft auch Informationen zu den günstigsten Ladetarifen, Ladekarten und öffentlichen Ladestationen.

A Better Routeplanner (ABRP) – Der Spezialist für Langstrecken

A Better Routeplanner ist der weltweit beliebteste Dienst zum Planen von Elektrofahrzeug-Reisen. Die App berechnet die optimale Route unter Berücksichtigung von Fahrzeugmodell, Akkugröße, Ladeleistung und sogar Wetterbedingungen.

Vorteile:

  • Detaillierte Routenplanung mit exakten Ladestopps
  • Berücksichtigung von Echtzeitdaten zu Ladestationen
  • Anpassbare Parameter (Fahrweise, Temperatur, Beladung)
  • Fahrmodus mit Echtzeit-Tracking während der Fahrt
  • Funktioniert europaweit

Besonderheit: Die App kann direkt mit vielen Fahrzeugmodellen verbunden werden und greift auf Live-Daten der Batterie zu – so wird die Planung noch präziser.

Chargemap – Die Community-Plattform

Chargemap hilft dabei, die ideale Route für das Fahrzeug und entsprechend der eigenen Vorlieben zu planen. Mit über 800.000 europaweit gelisteten Ladepunkten bietet die App eine umfassende Datenbank.

Vorteile:

  • Sehr große Datenbank mit Community-Bewertungen
  • Filtermöglichkeiten nach Ladeleistung, Steckertyp und Netzwerk
  • Preistransparenz mit Kostenschätzung für die Route
  • Chargemap Pass für einfaches Laden an verschiedenen Netzen

Tipp: Die Community-Bewertungen helfen dabei, zuverlässige Ladestationen zu identifizieren und solche mit Defekten zu meiden.

EnBW mobility+ – Preisorientiert reisen

Die EnBW mobility+ App punktet besonders bei Nutzer:innen, die Wert auf Preistransparenz legen. Mit Zugang zu über 800.000 Ladepunkten in Europa bietet sie eine der größten Netzabdeckungen.

Vorteile:

  • Transparente Preisgestaltung
  • Filterfunktion nach persönlicher Preisgrenze
  • Europaweit einheitliche Tarifstruktur möglich
  • Integrierte Bezahlfunktion

ADAC Drive & PlugShare – Zusätzliche Optionen

ADAC Drive bietet speziell für ADAC-Mitglieder optimierte Routenplanung, während PlugShare durch seine globale Community und Echtzeit-Updates überzeugt.

Hinweis: Viele Fahrzeughersteller bieten mittlerweile eigene, in die Fahrzeug-Navigation integrierte Routenplaner an. Diese greifen direkt auf Fahrzeugdaten zu und können oft die präzisesten Vorhersagen treffen.

Schritt für Schritt: So planst du deine E-Auto-Reise

1. Fahrzeugdaten kennen

Bevor es losgeht, solltest du die wichtigsten technischen Daten deines Fahrzeugs kennen:

  • Akkukapazität (in kWh)
  • Durchschnittlicher Verbrauch (in kWh/100 km)
  • Maximale Ladeleistung (AC und DC)
  • Kompatible Steckertypen

Diese Informationen sind essentiell für die Routenplanung und helfen den Apps, realistische Ladestopps zu berechnen.

2. Route mit Puffer planen

Gib Start und Ziel in deiner Routenplaner-App ein und lass dir die optimale Route mit Ladestopps berechnen. Plane dabei:

  • Mindestens 30-40 km Restreichweite als Puffer ein
  • Ladestopps mit mehreren Ladepunkten (weniger Wartezeit)
  • Alternative Ladestationen für den Notfall

3. Ladekosten im Blick behalten

Die Ladekosten können von Standort zu Standort variieren. Während manche Anbieter nach Kilowattstunde abrechnen, bieten andere Pauschalpreise oder zeitbasierte Tarife an.

Nutze günstige Ladetarife und Apps mit Preisvergleich. Manche Ladekarten bieten deutlich bessere Konditionen als Ad-hoc-Laden.

4. Ladepausen sinnvoll nutzen

Plane Ladestopps so, dass sie mit natürlichen Pausen zusammenfallen:

  • Mittagspause in einem Restaurant nahe der Ladestation
  • Kurze Spaziergänge oder Besichtigungen
  • Einkäufe erledigen

An Schnellladesäulen sind 20-30 Minuten oft ausreichend, um die Batterie auf 80% zu laden – die ideale Länge für eine Pause.

5. Das richtige Ladekabel mitnehmen

Nicht vergessen: Das Typ-2-Ladekabel gehört ins Gepäck! Während DC-Schnelllader fest verbaute Kabel haben, benötigst du für AC-Ladestationen dein eigenes Kabel.

Praktische Tipps für entspanntes Reisen

Effizient fahren spart Reichweite

Die Fahrweise hat enormen Einfluss auf den Verbrauch:

  • Moderates Tempo: Auf der Autobahn 120 statt 160 km/h zu fahren, kann die Reichweite um bis zu 30% erhöhen
  • Eco-Modus nutzen: Die meisten E-Autos bieten Fahrmodi, die den Verbrauch optimieren
  • Rekuperation: Nutze die Energierückgewinnung beim Bremsen konsequent
  • Klimatisierung: Vortemperieren beim Laden spart Energie während der Fahrt

Mehr zur effizienten Fahrweise findest du in unserem Artikel über Rekuperation.

Winterreisen brauchen Extra-Planung

Im Winter sinkt die Reichweite von E-Autos durch Heizung und kalte Batterien um 10-30%. Die meisten Anbieter von Routenplanern ermuntern zum rechtzeitigen Einplanen zusätzlicher Stopps, gerade im Winter ist der Stromverbrauch durch Heizung und trägeren Akku erheblich höher.

Tipps für Winterfahrten:

  • Noch größeren Reichweitenpuffer einplanen
  • Fahrzeug beim Laden vorheizen
  • Sitzheizung statt Innenraumheizung nutzen (verbraucht weniger Energie)

Ausführliche Informationen gibt es in unserem Ratgeber zur E-Auto Winter-Reichweite.

Hotels mit Lademöglichkeit

Für mehrtägige Reisen lohnt es sich, Hotels mit eigener Ladeinfrastruktur zu wählen. So startest du jeden Morgen mit voller Batterie. Portale wie Chargehotels.com listen Hotels mit Ladestationen auf.

Ins Ausland reisen

Bei Reisen ins europäische Ausland:

  • Prüfe die Verfügbarkeit von Ladenetzwerken in deinem Zielland
  • Informiere dich über lokale Ladekosten (können deutlich höher sein)
  • Nutze Apps mit europaweiter Abdeckung
  • Beachte mögliche Roaming-Gebühren bei Ladekarten

Hauptverkehrszeiten meiden

Gerade in der Ferienzeit kann es vorkommen, dass stark frequentierte Ladepunkte bereits belegt sind. Wer flexibel ist, sollte Hauptreisezeiten meiden – früh morgens oder abends sind die Chancen auf freie Ladepunkte höher.

Kosten sparen auf der E-Auto-Reise

Mit der richtigen Planung lässt sich auch bei den Ladekosten sparen:

Die richtige Ladekarte wählen

Statt spontanem Ad-hoc-Laden solltest du Ladekarten vergleichen. Einige Anbieter bieten deutlich günstigere Konditionen, insbesondere bei Vielnutzung.

Dynamische Stromtarife nutzen

Besitzer:innen von Wallboxen können mit dynamischen Stromtarifen profitieren, indem sie das Fahrzeug vor der Reise zu günstigen Zeiten laden.

THG-Prämie nicht vergessen

E-Auto-Halter:innen können jährlich die THG-Prämie beantragen und so mehrere hundert Euro zusätzlich verdienen. Mit dem THG-Prämienrechner kannst du deine Prämie berechnen. Jetzt in nur 2 Minuten deine THG-Prämie beantragen – schnell, unkompliziert und komplett digital!

Häufige Fragen zur E-Auto-Reiseplanung

Wie lange dauert eine E-Auto-Reise im Vergleich zum Verbrenner?

Durch Ladestopps verlängert sich die Reisezeit im Durchschnitt um 15-30%. Bei modernen Fahrzeugen mit Schnellladefähigkeit und guter Planung sind die Unterschiede aber oft minimal, da Ladepausen mit natürlichen Pausen kombiniert werden können.

Was passiert, wenn alle Ladestationen besetzt sind?

Moderne Apps zeigen die Verfügbarkeit von Ladestationen in Echtzeit an. Plane daher immer alternative Ladestopps ein. Suche bei der Routenplanung vorsorglich nur Ladepunkte aus, die mehr als einen Ladepunkt anbieten.

Kann ich auch spontan ohne Planung losfahren?

Grundsätzlich ja – die meisten modernen E-Autos haben integrierte Navigationssysteme, die automatisch Ladestopps vorschlagen. Für entspanntes Reisen ist eine vorherige Planung aber empfehlenswert, besonders bei Langstrecken.

Lohnt sich ein E-Auto für Langstrecken?

Absolut! Moderne E-Autos haben Reichweiten von 400-600 km. Mit der ausgebauten Ladeinfrastruktur und Schnellladestationen sind Langstrecken heute problemlos möglich. Zudem sind die Kosten pro Kilometer oft niedriger als bei Verbrennern.

Zusammenfassend: E-Auto-Reisen sind einfacher als gedacht

Mit der richtigen Vorbereitung und den passenden Tools wird die Reise mit dem Elektroauto zum entspannten Erlebnis. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind:

  • Realistische Reichweitenplanung mit ausreichend Puffer
  • Nutzung spezialisierter Routenplaner-Apps wie ABRP oder Chargemap
  • Flexible Planung mit alternativen Ladestationen
  • Kostenoptimierung durch Ladekarten und Preisvergleich
  • Effiziente Fahrweise zur Reichweitenmaximierung

Die Ladeinfrastruktur wächst kontinuierlich, und moderne E-Autos bieten immer größere Reichweiten. Was vor wenigen Jahren noch eine Herausforderung war, ist heute Routine. Mit etwas Planung steht dem nächsten Roadtrip mit dem Elektroauto nichts mehr im Weg!

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