E-Auto abschleppen: Das musst du unbedingt beachten

Das Abschleppen von Elektroautos unterscheidet sich grundlegend vom Abschleppen herkömmlicher Verbrenner. Während bei Benzinern und Dieseln ein Seil oder eine Stange meist ausreicht, kann dies bei E-Autos zu schweren Schäden führen. Die Besonderheit: Elektromotoren erzeugen auch im ausgeschalteten Zustand Strom, sobald sich die Räder drehen – und das kann die Elektronik zerstören.

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In diesem Artikel:

Eine Panne mit dem Elektroauto ist für viele Fahrer:innen ein beunruhigendes Szenario. Doch was tun, wenn das E-Auto tatsächlich liegenbleibt? Die gute Nachricht: E-Autos sind statistisch zuverlässiger als Verbrenner und bleiben seltener liegen. Die schlechte: Wenn es doch passiert, gestaltet sich das Abschleppen deutlich komplizierter. Dieser Artikel erklärt, worauf Halter:innen von Elektrofahrzeugen achten müssen und warum professionelle Hilfe meist unverzichtbar ist.

Warum ist das E-Auto abschleppen so problematisch?

Die technische Konstruktion von Elektroautos unterscheidet sich fundamental von Verbrennern. Bei einem E-Auto sind Räder, Achse und Elektromotor fest miteinander verbunden. Während bei Verbrennern der Motor im Leerlauf von den Rädern entkoppelt werden kann, ist dies bei den meisten Elektrofahrzeugen nicht oder nur unter bestimmten Bedingungen möglich.

Das zentrale Problem: Drehen sich die Räder beim Abschleppen, arbeitet der Elektromotor wie ein Generator und produziert unkontrolliert Strom durch Induktion. Diese Spannung entsteht durch das Prinzip der Rekuperation, jener Technologie, die normalerweise beim Bremsen Energie zurückgewinnt und in die Batterie einspeist.

Das Problem in drei Punkten:

  1. Stromerzeugung ohne aktives Bordsystem: Ist die Elektronik ausgeschaltet oder defekt, kann die erzeugte Induktionsspannung nicht verarbeitet werden.

  2. Schäden an der Steuerelektronik: Die unkontrollierte Spannung kann zu irreparablen Schäden an teuren Steuergeräten führen.

  3. Geschwindigkeitsabhängiges Risiko: Je schneller das Fahrzeug abgeschleppt wird, desto höher die erzeugte Spannung und damit das Schadensrisiko.

Tipp: Ein E-Auto wenige Meter im Schritttempo zu schieben, ist in der Regel unproblematisch. Beim Abschleppen über längere Strecken mit Seil oder Stange drohen jedoch Schäden im fünfstelligen Bereich, etwa durch zerstörte Steuergeräte oder beschädigte Motorkomponenten.

Wann darf ein Elektroauto abgeschleppt werden?

Die Regelungen sind herstellerspezifisch und nicht einheitlich. Während die meisten Hersteller das klassische Abschleppen mit Seil oder Stange verbieten, erlauben es einige unter streng definierten Bedingungen.

Diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

  • Aktives 12-Volt-Bordsystem: Die Starterbatterie muss noch Strom liefern, damit die Elektronik aktiv bleibt
  • Neutralstellung möglich: Der Getriebewahlhebel muss sich in Position "N" (Leerlauf) bringen lassen
  • Kein Allradantrieb: Bei vielen Herstellern sind nur Frontantriebsmodelle zum Abschleppen zugelassen
  • Herstellervorgaben beachten: Geschwindigkeits- und Streckenbegrenzungen einhalten

Beispiele aus der Praxis:

VW ID.3: Abschleppen erlaubt bis maximal 50 km/h und 50 km Strecke bei eingeschalteter Zündung in Stellung "N"

Tesla & BMW i3: Verfügen über einen speziellen Abschleppmodus, der die Rekuperation deaktiviert

Hyundai & Kia: Untersagen das Abschleppen auf eigenen Rädern grundsätzlich

BMW iX1: Darf laut Bedienungsanleitung unter keinen Umständen abgeschleppt werden

Hinweis: Die Bedienungsanleitung des jeweiligen Fahrzeugmodells gibt verbindlich Auskunft darüber, ob und unter welchen Bedingungen ein Abschleppen zulässig ist. Bei Missachtung dieser Vorgaben erlischt in der Regel die Herstellergarantie, und Versicherungen können Leistungen verweigern.

Die sichere Alternative: Professioneller Transport

Der sicherste Transportweg für Elektroautos ist ein Abschleppwagen mit Ladefläche, bei dem alle vier Räder auf der Transportfläche stehen und sich nicht drehen. Diese Methode verhindert zuverlässig die unkontrollierte Stromerzeugung.

Transportmöglichkeiten im Überblick:

Vollverladung auf Pritsche: Alle vier Räder stehen auf der Ladefläche, die sicherste Methode für alle E-Auto-Typen. Das Fahrzeug wird per Kran oder Seilwinde aufgeladen.

Wheel-Lift-Verfahren: Die angetriebene Achse wird angehoben, sodass nur die nicht angetriebenen Räder rollen. Bei Frontantrieb wird die Vorderachse angehoben, bei Heckantrieb (häufiger bei E-Autos) die Hinterachse. Diese Methode ist nur für Modelle ohne Allradantrieb geeignet.

Kurzstreckentransport: Für wenige Meter (z.B. Rangieren auf den Abschleppwagen) ist das Schieben oder langsame Ziehen meist unbedenklich.

Wichtig: Beim Transport muss darauf geachtet werden, dass der im Unterboden verbaute Hochvolt-Akku nicht beschädigt wird. Professionelle Pannendienste verfügen über spezielles Equipment und geschultes Personal.

Was tun im Pannenfall? Schritt für Schritt

Bleibt dein E-Auto unerwartet liegen, solltest du folgende Schritte beachten:

1. Fahrzeug sichern

  • Warnblinker einschalten
  • Warndreieck aufstellen (auf Autobahnen: ca. 150 Meter Abstand)
  • Warnweste anlegen
  • Auf sicherer Seite hinter Leitplanke warten

2. Sichtkontrolle durchführen

  • Keine orangefarbenen Hochvolt-Kabel berühren
  • Hochvolt-Komponenten (erkennbar am gelben Warnetikett mit schwarzem Blitz) nicht anfassen
  • Auf austretende Flüssigkeiten achten, Batterieflüssigkeit kann ätzend sein

Hinweis: Nach Unfällen oder bei Verdacht auf Akkuschäden ist besondere Vorsicht geboten. In seltenen Fällen können chemische Reaktionen zu einem Batteriebrand führen.

3. Professionelle Hilfe rufen

Kontaktiere einen der folgenden Dienste:

  • Mobilitätsgarantie des Herstellers: Bei regelmäßig gewarteten Fahrzeugen oft kostenlos
  • Automobilclubs: ADAC, ACE, AvD verfügen über speziell geschulte Pannenhelfer
  • Schutzbrief der Kfz-Versicherung: Deckt häufig Pannenhilfe und Abschleppkosten ab
  • Spezialisierte Abschleppdienste: Verfügen über geeignetes Equipment für E-Autos

Wichtig: Beim Notruf unbedingt angeben, dass es sich um ein Elektroauto handelt, damit ein entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug mit geschultem Personal geschickt wird.

4. Informationen bereithalten

  • Fahrzeugmodell und Kennzeichen
  • Genaue Pannenursache (soweit erkennbar)
  • Standort mit Kilometerangabe
  • Besondere Umstände (Unfall, Brandgeruch, etc.)

Die häufigsten Pannenursachen bei E-Autos

Entgegen der Befürchtung vieler Neulinge ist der leere Hochvolt-Akku nur selten der Grund für eine Panne. Laut ADAC Pannenstatistik 2025 ist die 12-Volt-Starterbatterie mit 50,5 Prozent aller Fälle bei reinen Elektroautos die mit Abstand häufigste Pannenursache, bei allen Fahrzeugtypen liegt dieser Wert bei 44,9 Prozent.

Typische Pannenursachen bei Elektrofahrzeugen:

12-Volt-Batterie defekt (ca. 50%): Die kleine Starterbatterie versorgt die Bordelektronik. Ist sie leer, lässt sich das Fahrzeug nicht mehr in Betrieb nehmen, auch wenn der Hauptakku voll ist. Bei reinen E-Autos macht dieser Defekt laut ADAC sogar 50,5 Prozent aller Pannen aus.

Elektronikfehler: Defekte Sensoren, Softwareprobleme oder fehlerhafte Steuergeräte können das Fahrzeug lahmlegen.

Ladetechnik-Probleme: Defekte an Ladeanschluss, Ladekabel oder Ladeelektronik.

Reifenpanne: Wie bei jedem Fahrzeug können auch E-Autos einen Platten haben.

Leerer Hauptakku (selten): Moderne E-Autos warnen mehrfach und frühzeitig vor leerem Akku. Wer diese Warnungen ignoriert, muss mehrere optische und akustische Signale missachten.

Tipp: Elektroautos gelten als überdurchschnittlich zuverlässig, da viele defektanfällige Bauteile wie Zündung, Anlasser, Lichtmaschine oder Kraftstoffpumpe nicht vorhanden sind.

Versicherung und Kosten beim E-Auto abschleppen

Schäden, die beim Abschleppen am Elektroauto entstehen, deckt in der Regel die Vollkaskoversicherung. Für Pannenhilfe zahlt die Kfz-Versicherung, wenn ein Schutzbrief als Zusatzleistung abgeschlossen wurde.

Kostenfaktoren beim Abschleppen:

  • Anfahrtspauschale: 50-150 Euro je nach Entfernung
  • Abschleppkosten pro Kilometer: 2-5 Euro
  • Vollverladung auf Pritsche: Oft Aufpreis von 50-100 Euro
  • Nachts/Wochenende: Zuschläge von 25-50%

Wer übernimmt die Kosten?

Schutzbrief der Versicherung: Deckt in der Regel Pannenhilfe und Abschleppen zur nächsten Werkstatt

Mobilitätsgarantie des Herstellers: Oft für die ersten 2-3 Jahre bei regelmäßiger Wartung kostenfrei

Automobilclub-Mitgliedschaft: ADAC & Co. übernehmen Pannenhilfe im Rahmen der Mitgliedschaft

Selbstzahler: Ohne Absicherung können schnell 200-500 Euro zusammenkommen

Hinweis: Grundsätzlich ist dein Elektroauto auch beim Abschleppen über die Kfz-Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko versichert. Wichtig ist jedoch, dass Herstellervorgaben eingehalten werden, sonst droht Leistungsverweigerung.

Kann ein E-Auto andere Fahrzeuge abschleppen?

Ja, grundsätzlich können viele moderne Elektroautos andere Fahrzeuge abschleppen – sofern der Hersteller dies zulässt und eine entsprechende Anhängelast angegeben ist. Dank Vorderrad- oder Allradantrieb haben E-Autos eine gleichmäßige Fahrweise und liegen gut auf der Straße, was sie theoretisch zu guten Zugfahrzeugen macht.

Wichtige Punkte beim Abschleppen mit dem E-Auto:

  • Bedienungsanleitung prüfen: Nicht alle E-Autos sind zum Abschleppen anderer Fahrzeuge zugelassen
  • Reichweite beachten: Das Abschleppen kostet viel Energie und reduziert die Reichweite erheblich
  • Abschleppöse vorhanden? Manche Modelle wie der VW ID.3 haben hinten keine Abschleppöse

Tipp: Wenn der Hersteller keine Abschlepp- oder Zugkapazitäten angibt, solltest du dringend davon absehen, ein anderes Fahrzeug abzuschleppen.

Prävention: So vermeidest du Pannen mit dem E-Auto

Die beste Strategie ist natürlich, Pannen von vornherein zu vermeiden. Mit diesen Maßnahmen minimierst du das Risiko:

Regelmäßige Wartung

  • 12-Volt-Batterie checken lassen: Alle 1-2 Jahre prüfen, bei Bedarf austauschen
  • Inspektionen einhalten: Auch E-Autos brauchen regelmäßige Checks
  • Softwareupdates durchführen: Halten die Fahrzeugelektronik auf aktuellem Stand

Vorausschauende Fahrplanung

Technische Checks

  • Reifendruck prüfen: Falscher Druck erhöht Verbrauch und Pannenrisiko
  • Ladekabel kontrollieren: Auf Beschädigungen achten
  • Ladeanschluss sauber halten: Verschmutzungen können Ladeprobleme verursachen

Tipp: Nutze den E-Auto Kostenrechner, um Betriebskosten inklusive Wartung und Versicherung realistisch zu kalkulieren.

Sonderfall: Elektroauto nach Unfall abschleppen

Nach einem Unfall mit Beteiligung der Hochvolt-Komponenten gelten besondere Sicherheitsregeln. Pannenhelfer werden speziell geschult, wie Elektroautos stromlos gemacht und für das Abschleppen abgesichert werden, da bei unsachgemäßem Vorgehen die Gefahr eines tödlichen Stromschlags besteht.

Wichtige Verhaltensregeln nach Unfall:

  1. Nicht selbst Hand anlegen: Hochvolt-Komponenten sind lebensgefährlich
  2. Feuerwehr informieren: Bei schweren Unfällen ist spezielles Equipment nötig
  3. Abstand halten: Beschädigte Akkus können auslaufen oder sich entzünden
  4. Orange Kabel meiden: Diese führen Hochspannung (400-800 Volt)

Hinweis: Moderne Elektroautos verfügen über Sicherheitssysteme, die bei einem Unfall automatisch das Hochvolt-System abschalten. Trotzdem sollten nur Fachkräfte am Fahrzeug arbeiten.

Zusammenfassend: Professionelle Hilfe ist bei E-Autos unverzichtbar

Das E-Auto abschleppen erfordert spezielles Wissen und Equipment. Während bei Verbrennern ein Abschleppseil und etwas Muskelkraft oft ausreichen, können bei Elektroautos durch unsachgemäßes Abschleppen schwere Schäden entstehen. Die unkontrollierte Stromerzeugung durch rotierende Räder kann die teure Steuerelektronik zerstören und im schlimmsten Fall einen wirtschaftlichen Totalschaden verursachen.

Die gute Nachricht: Elektroautos bleiben statistisch seltener liegen als Verbrenner und sind insgesamt zuverlässiger. Sollte es dennoch zu einer Panne kommen, ist professionelle Hilfe durch Automobilclubs, Hersteller-Mobilitätsservices oder spezialisierte Abschleppdienste die sicherste und oft auch kostengünstigste Lösung.

Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • E-Autos nicht selbst mit Seil oder Stange abschleppen
  • Herstellervorgaben in der Bedienungsanleitung beachten
  • Professionellen Pannendienst rufen und E-Auto-Status angeben
  • Transport auf Pritsche ist die sicherste Methode
  • Schutzbrief oder Mobilitätsgarantie sichern Kostenübernahme
  • Regelmäßige Wartung beugt Pannen vor

Wer diese Grundregeln beachtet und im Pannenfall einen kühlen Kopf bewahrt, ist auch mit dem Elektroauto sicher unterwegs.

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