E-Kennzeichen: Vorteile, Pflichten & Kosten

Das E-Kennzeichen gibt es seit 2015 und bedeutet für E-Autos Vorteile. Welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Privilegien Fahrzeuge mit E-Kennzeichen erhalten beleuchtet dieser Artikel.

by Zürich Versicherung

In diesem Artikel:

Was ist das E-Kennzeichen?

Das E-Kennzeichen ist ein besonderes Nummernschild in Deutschland, das Elektrofahrzeuge kennzeichnet. Es wurde mit dem Elektromobilitätsgesetz (EmoG) im Jahr 2015 eingeführt, um die Nutzung umweltfreundlicher Fahrzeuge zu fördern. Fahrzeuge mit E-Kennzeichen profitieren von Privilegien im Straßenverkehr, die das Fahren von emissionsarmen Fahrzeugen attraktiver machen sollen. Rund 1,2 Millionen Fahrzeuge in Deutschland trugen Ende 2023 ein solches Kennzeichen.

Welche Voraussetzungen müssen für ein E-Kennzeichen erfüllt werden?

Die Voraussetzungen für das E-Kennzeichen sind im Elektromobilitätsgesetz (EmoG) festgelegt. Folgende Fahrzeugtypen sind berechtigt:

  • Reine Batterieelektrofahrzeuge: Fahrzeuge, die ausschließlich durch elektrische Energie angetrieben werden.
  • Brennstoffzellenfahrzeuge: Fahrzeuge, die elektrische Energie mittels Wasserstoff-Brennstoffzellen erzeugen.
  • Plug-in-Hybridfahrzeuge: Fahrzeuge mit kombiniertem Verbrennungs- und Elektromotor, die extern aufgeladen werden können.

Für Plug-in-Hybridfahrzeuge gelten zusätzliche Bedingungen:

  • CO₂-Emissionen: Der Ausstoß darf maximal 50 Gramm CO₂ pro Kilometer betragen.
  • Elektrische Mindestreichweite: Alternativ muss eine rein elektrische Reichweite von mindestens 40 Kilometern vorhanden sein.

Laut Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) erfüllen etwa 45 % der in Deutschland zugelassenen Plug-in-Hybridfahrzeuge diese Kriterien. Viele ältere Modelle scheitern an der elektrischen Mindestreichweite.

Ist das E-Kennzeichen bei Elektroautos Pflicht?

Das E-Kennzeichen ist für Elektrofahrzeuge in Deutschland nicht verpflichtend. Fahrzeughalter können entscheiden, ob sie ein E-Kennzeichen beantragen oder ein herkömmliches Kennzeichen nutzen möchten. Ohne das E-Kennzeichen entfallen die bestimmte Vorteile, 

Welche Vorteile hat E-Kennzeichen?

Das E-Kennzeichen bietet Fahrzeughaltern spezifische Vorteile, die je nach Kommune variieren. Mögliche Privilegien umfassen:

  • Kostenfreies oder vergünstigtes Parken: Rund 70 % der deutschen Städte bieten bestimmte Parkgebührenfreiheit für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen. In München sparen Halter beispielsweise bis zu 30 Euro pro Monat an Parkgebühren.
  • Nutzung von Busspuren: Einige Kommunen gestatten Elektrofahrzeugen mit E-Kennzeichen die Mitbenutzung von Busspuren, was den Verkehrsfluss erleichtert.
  • Ausnahmen von Zufahrtsbeschränkungen: Fahrzeuge mit E-Kennzeichen können von bestimmten Durchfahrtsverboten oder Zufahrtsbeschränkungen ausgenommen sein.
  • Kostenloses Laden: In bestimmten Städten ist das kostenfreie Laden an öffentlichen Ladestationen für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen möglich.

Warum haben manche Elektroautos keine E-Kennzeichen?

Obwohl die Voraussetzungen erfüllt wären, sieht man in einigen Städten E-Autos ohne E-Kennzeichen. Gründe sind oft die fehlende Beantragung, da das E-Kennzeichen von Zulassungsstellen nicht automatisch vergeben wird. Auch fehlendes Wissen über die Vorteile wie kostenfreies Parken oder die Nutzung von Busspuren.

Manche Halter verzichten bewusst aus ästhetischen Gründen oder weil lokale Anreize fehlen. Plug-in-Hybride, die die CO₂-Grenze von 50 g/km oder die Mindestreichweite von 40 Kilometern nicht erfüllen, sind ebenfalls ausgeschlossen.

Und wie funktionieren die Kennzeichen von E-Scootern?

Das Versicherungskennzeichen für E-Scooter ist Pflicht und kostet je nach Versicherung und Umfang des Versicherungsschutzes zwischen 20 und 50 Euro pro Jahr.  Es ist kleiner als ein normales Kennzeichen und zeigt Farbe sowie Jahreszahl an, um die Gültigkeit anzuzeigen. Es dient als Nachweis für die Haftpflichtversicherung und wird am hinteren Teil des Scooters angebracht. Wird man ohne ein gültiges Kennzeichen erwischt, drohen Bußgelder wegen Fahrens ohne Versicherungsschutz.

Quellenangaben:

1. Schäfer, P. K., Gilbert, A., & Blume, S. (2017). Empfehlungen für die Ausweisung von öffentlicher Ladeinfrastruktur. FH Frankfurt. Abgerufen von https://fhffm.bsz-bw.de/files/5972/2017_DIEMO-RheinMain.pdf

2. Pfeiffer, D. (2023). Öffentliche Ladehubs – Die Lösung für Wohnquartiere! Hochschule Mittweida. Abgerufen von https://monami.hs-mittweida.de/files/14356/DA_57426_Dirk-Pfeiffer.pdf

3. National Platform Elektromobilität (2018). Fortschrittsbericht 2018 – Markthochlaufphase. Berlin: NPE. Abgerufen von https://publish.fid-move.de/detailansicht/https%3A%2F%2Fpublish.fid-move.de%2Fapi%2Fqucosa%253A83542%2Fmets%2F/

4. ADAC. (2024, 20. Februar). E-Kennzeichen: Das Nummernschild für Elektroautos. Abgerufen von https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/kfz-zulassung/elektroauto-kennzeichen/

5. Bußgeldkatalog.org. (2024, 25. August). E-Kennzeichen: Was bedeutet es? Abgerufen von https://www.bussgeldkatalog.org/e-kennzeichen/

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